Spitzenforschung im Handwerk

Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann und Landtagsabgeordneter
Manfred Pentz zu Besuch in der Schreinerei Uwe Keil.

Artikel aus dem Hessenkurier - Ausgabe September 2012

ERFOLGREICHER SCHULTERSCHLUSS
VON HANDWERK UND HOCHSCHULEN
LOEWE-Programm fördert beispielhafte
Forschungskooperation
Urheberin Melanie SchweinfurthUrheberin Melanie Schweinfurth
Hochschulen oder außeruniversitäre Forschungseinrichtungen
zählen wie selbstverständlich zu den Orten exzellenter
Spitzenforschung. Doch nicht nur! Wenn es darum geht, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und Ergebnisse der praxisnahen
Forschung schnell in marktreife Verfahren, Produkte oder Dienstleistungen
zu überführen, zählen viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit
ihrer Forschungsarbeit zu den Vorreitern.
Beispielhaft ist hierbei die Kombination der Experten des Handwerks mit dem innovativen Geist der Bastler, Tüftler und Erfinder. Das hessische Forschungsförderungsprogramm LOEWE hat sich zum Ziel gesetzt, das innovative Potenzial speziell dieser Unternehmen und deren Mitarbeiter
zu fördern. LOEWE setzt auf den engen Schulterschluss von Wissenschaft
und Wirtschaft. „Spitzenforschung findet nicht nur an den hessischen Hochschulstandorten und in den Ballungsräumen statt. Der - zeit verdeutlichen hessenweit über 120 Koope rationsprojekte mit gut 300 Projektpartnern, die im Rahmen des LOEWEProgramms gefördert werden, welches innovative Potenzial in den hessischen Gemeinden und
Kreisen liegt“, sagte die Hessische Ministerin für Wissenschaft
und Kunst, Eva Kühne-Hörmann.
Allein in dieser Legislaturperiode stehen rund 43 Millionen Euro für diese Form der LOEWEFörderung bereit. Die bislang vertraglich gebundenen Projekte haben ein Gesamtvolumen von rund 60 Millionen Euro,
davon sind 29 Millionen Euro LOEWEMittel, die restlichen 31 Millionen Euro
kommen von den Projektpartnern.
Gemeinsam mit dem zuständigen Wahlkreisabgeordneten, Manfred Pentz,
hatte die Ministerin die Firma Keil in Fischbachtal besucht – eine Schreinerei, die gemeinsam mit der Technischen Universität
Darmstadt und dem Unternehmen Amrhein CAD-CAM-Anwendungen
eine neuartige, nicht brennbare Paneele als Schallabsorber entwickelt hat. „Der Schutz der Bürger vor den Folgen des Lärms bekommt immer größere Bedeutung. Es ist ein Erfolg, wenn das LOEWEProjekt einen Beitrag leisten kann, mit neuen Verfahren und Produkten diese Folgen zu reduzieren“, erklärte die Ministerin.
„Das erfolgreiche Kooperationsprojekt der Firma Keil ist beispielhaft für die
exzellente Arbeit von Unternehmen in den hessischen Städten und Gemeinden“, sagte Pentz. „Das LOEWE-Programm verhilft somit nicht nur einer erstklassigen Idee zur Verwirklichung. Es wirkt zudem wie ein kleines Konjunkturprogramm. Investitionen in Innovationen schaffen die Voraussetzung für Wirtschaftswachstum, sie sichern und schaffen neue
Arbeitsplätze, wenn beispielsweise dank einer Wissenschaftskooperation wie bei der Firma Keil auch in ländlichen Regionen einzigartige Produkte entwickelt werden, die im weltweiten Wettbewerb neue Absatzchancen finden.“